zukunftsweisende

MASSNAHMEN

die sie schon heute umsetzen können

Warum bis morgen warten, wenn Sie schon heute etwas bewirken können? In dieser Ausgabe von The Green Times finden Sie 4 einfache Tipps von Experten aus ganz Europa, die Sie bereits heute in der Praxis umsetzen können, um Ihren Anbau nachhaltiger und zukunftssicherer zu gestalten. Lassen Sie sich inspirieren!

Dr. Gianluigi Nario, Italien – Experte für die Anwendung von Stickstoff und Düngemitteln (IT)

Heinrich Beltz, Forschungszentrum Bad Zwischenahn (DE)

In den letzten Jahren waren einerseits die Sommer trockener als üblich und andererseits die Niederschläge extremer. Daher sollten dem Wasser besonderes Augenmerk gelten. Wasserqualität, Wasserverteilung und Entwässerung sind für einen zukunftssicheren Gartenbau unerlässlich.

Was können Sie tun? Achten Sie auf Ihr Wasser. Sammeln Sie Wasser und richten Sie zuverlässige Wasserquellen ein. In einigen Fällen kann dies bedeuten, dass Sie Ihre Quellen wechseln müssen, beispielsweise wenn diese zu viel Chlorid enthalten. In anderen Fällen kann die Entwässerung Ihres Substrats durch die teilweise oder vollständige Umstellung auf Holzfasern oder Kokosrohstoffe verbessert werden. Zusätzlich können Sie Ihr Wassermanagement verbessern, indem Sie in Ihre Containerfelder investieren, beispielsweise durch die Einbringung eines Lavabetts oder den Bau sehr flacher Containerfelder mit guter Wasserableitung.

ACHTEN SIE AUF IHR WASSER

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Der Einsatz von Drohnen und die Datenerfassung sind derzeit in der Branche in aller Munde. Es bestehen jedoch auch weniger futuristische Möglichkeiten, um Ihre Anbaupraxis schon heute zu verbessern. Zunächst sollten Sie verstehen, was Sie tun.

Man sagt: „Messen bedeutet Wissen“. Also, beginnen Sie mit dem Messen! Es gibt zwei Faktoren, die für ein gutes Pflanzenwachstum entscheidend sind: die Bewässerung und die Versorgung mit Nährstoffen. Beides ist ohne teure Instrumente einfach messbar. Wissen Sie, wie viele Millimeter Wasser pro Quadratmeter Sie benötigen? Können Sie Niederschlagsspitzen vorhersehen? Entnehmen Sie der Pflanzerde Substratproben, um über den Nährstoffgehalt Bescheid zu wissen?

Das regelmäßige Sammeln von Daten hilft Ihnen, Muster zu erkennen und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Auf diese Weise können Sie die Bewässerung und Nährstoffgaben anpassen, bevor Probleme entstehen. Am Anfang steht jedoch das Sammeln der Daten. Also, worauf warten Sie noch?

VERSTEHEN SIE, WAS SIE TUN: SAMMELN SIE DATEN

3

Johan van den Broek, Delphy – Worldwide Expertise for Food and Flowers (NL)

Der torffreie Anbau ist ein heiß diskutiertes Thema, vor allem aufgrund des zunehmenden politischen und gesellschaftlichen Drucks. Kurzfristig ist es zunächst sinnvoll, sich auf den torfreduzierten Anbau zu konzentrieren. Substrate enthalten zunehmend alternative Bestandteile wie Kokosfaser, Rinde oder Holzfaser. Als Erzeuger müssen Sie den Umgang mit diesen Alternativen lernen und die Düngung und Bewässerung Ihrer Pflanzen entsprechend anpassen.

Dabei müssen Sie aber das Rad nicht neu erfinden. Ein gutes Beispiel ist das Unternehmen Monrovia aus den USA, der weltweit größte Produzent von Baumschulware. Dort verwendet man seit Jahren Rinde und Holzfasern, da es vor Ort keinen Torf gibt und dessen Import aus Kanada und Europa sehr kostspielig ist. Monrovia musste den Umgang mit diesen Substraten zuerst erlernen und verwendet Torf nur für spezielle Kulturen wie Rhododendron oder zur Vermehrung. Wenn dieses Unternehmen das schafft, dann auch Sie!

BEREITEN SIE SICH AUF TORFALTERNATIVEN VOR

4

Heinrich Lösing, Versuchs- und Beratungsring Baumschule (DE)

Den meisten Erzeugern ist bewusst, dass wir gemeinsam einen Beitrag zur Reduzierung des Stickstoffgehalts im Bewässerungswasser leisten müssen. Speziell in Baumschul- und Topfpflanzenkulturen muss speziell auf die Nitrate geachtet werden. Untersuchungen zeigen, dass nicht die Nitrate selbst, sondern das Produkt des Oxidationsprozesses Nitrit für den Menschen potenziell krebserregend ist, wenn es vom Körper aufgenommen wird und sich dort ansammelt. Daher ist die Kontrolle des Nitratgehalts im Wasser von entscheidender Bedeutung.

Dazu sollten Sie die verschiedenen Faktoren innerhalb der Produktion im Auge behalten: Sie können entweder weniger Dünger verabreichen oder einem moderneren Ansatz entsprechend, verschiedene Langzeitdünger einsetzen, die den Stickstoff und andere Nährstoffe allmählich freisetzen. Auf diese Weise können die Pflanzen die benötigte Stickstoffmenge aufnehmen und übermäßige Stickstofffgaben und eine Auswaschung werden verhindert.

NITRATGEHALT MITHILFE VON LANGZEITDÜNGERN STEUERN

1

NACH UNTEN BLÄTTERN

zukunfts-weisende

MASSNAHMEN

die sie schon heute umsetzen können

Warum bis morgen warten, wenn Sie schon heute etwas bewirken können? In dieser Ausgabe von The Green Times finden Sie 4 einfache Tipps von Experten aus ganz Europa, die Sie bereits heute in der Praxis umsetzen können, um Ihren Anbau nachhaltiger und zukunftssicherer zu gestalten. Lassen Sie sich inspirieren!

Den meisten Erzeugern ist bewusst, dass wir gemeinsam einen Beitrag zur Reduzierung des Stickstoffgehalts im Bewässerungswasser leisten müssen. Speziell in Baumschul- und Topfpflanzenkulturen muss speziell auf die Nitrate geachtet werden. Untersuchungen zeigen, dass nicht die Nitrate selbst, sondern das Produkt des Oxidationsprozesses Nitrit für den Menschen potenziell krebserregend ist, wenn es vom Körper aufgenommen wird und sich dort ansammelt. Daher ist die Kontrolle des Nitratgehalts im Wasser von entscheidender Bedeutung.

Dazu sollten Sie die verschiedenen Faktoren innerhalb der Produktion im Auge behalten: Sie können entweder weniger Dünger verabreichen oder einem moderneren Ansatz entsprechend, verschiedene Langzeitdünger einsetzen, die den Stickstoff und andere Nährstoffe allmählich freisetzen. Auf diese Weise können die Pflanzen die benötigte Stickstoffmenge aufnehmen und übermäßige Stickstofffgaben und eine Auswaschung werden verhindert.

NITRATGEHALT MITHILFE VON LANGZEITDÜNGERN STEUERN

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NACH UNTEN BLÄTTERN

Dr. Gianluigi Nario, Italien – Experte für die Anwendung von Stickstoff und Düngemitteln (IT)

Heinrich Beltz, Forschungszentrum Bad Zwischenahn (DE)

In den letzten Jahren waren einerseits die Sommer trockener als üblich und andererseits die Niederschläge extremer. Daher sollten dem Wasser besonderes Augenmerk gelten. Wasserqualität, Wasserverteilung und Entwässerung sind für einen zukunftssicheren Gartenbau unerlässlich.

Was können Sie tun? Achten Sie auf Ihr Wasser. Sammeln Sie Wasser und richten Sie zuverlässige Wasserquellen ein. In einigen Fällen kann dies bedeuten, dass Sie Ihre Quellen wechseln müssen, beispielsweise wenn diese zu viel Chlorid enthalten. In anderen Fällen kann die Entwässerung Ihres Substrats durch die teilweise oder vollständige Umstellung auf Holzfasern oder Kokosrohstoffe verbessert werden. Zusätzlich können Sie Ihr Wassermanagement verbessern, indem Sie in Ihre Containerfelder investieren, beispielsweise durch die Einbringung eines Lavabetts oder den Bau sehr flacher Containerfelder mit guter Wasserableitung.

ACHTEN SIE AUF IHR WASSER

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Der Einsatz von Drohnen und die Datenerfassung sind derzeit in der Branche in aller Munde. Es bestehen jedoch auch weniger futuristische Möglichkeiten, um Ihre Anbaupraxis schon heute zu verbessern. Zunächst sollten Sie verstehen, was Sie tun.

Man sagt: „Messen bedeutet Wissen“. Also, beginnen Sie mit dem Messen! Es gibt zwei Faktoren, die für ein gutes Pflanzenwachstum entscheidend sind: die Bewässerung und die Versorgung mit Nährstoffen. Beides ist ohne teure Instrumente einfach messbar. Wissen Sie, wie viele Millimeter Wasser pro Quadratmeter Sie benötigen? Können Sie Niederschlagsspitzen vorhersehen? Entnehmen Sie der Pflanzerde Substratproben, um über den Nährstoffgehalt Bescheid zu wissen?

Das regelmäßige Sammeln von Daten hilft Ihnen, Muster zu erkennen und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Auf diese Weise können Sie die Bewässerung und Nährstoffgaben anpassen, bevor Probleme entstehen. Am Anfang steht jedoch das Sammeln der Daten. Also, worauf warten Sie noch?

VERSTEHEN SIE, WAS SIE TUN: SAMMELN SIE DATEN

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Johan van den Broek, Delphy – Worldwide Expertise for Food and Flowers (NL)

Der torffreie Anbau ist ein heiß diskutiertes Thema, vor allem aufgrund des zunehmenden politischen und gesellschaftlichen Drucks. Kurzfristig ist es zunächst sinnvoll, sich auf den torfreduzierten Anbau zu konzentrieren. Substrate enthalten zunehmend alternative Bestandteile wie Kokosfaser, Rinde oder Holzfaser. Als Erzeuger müssen Sie den Umgang mit diesen Alternativen lernen und die Düngung und Bewässerung Ihrer Pflanzen entsprechend anpassen.

Dabei müssen Sie aber das Rad nicht neu erfinden. Ein gutes Beispiel ist das Unternehmen Monrovia aus den USA, der weltweit größte Produzent von Baumschulware. Dort verwendet man seit Jahren Rinde und Holzfasern, da es vor Ort keinen Torf gibt und dessen Import aus Kanada und Europa sehr kostspielig ist. Monrovia musste den Umgang mit diesen Substraten zuerst erlernen und verwendet Torf nur für spezielle Kulturen wie Rhododendron oder zur Vermehrung. Wenn dieses Unternehmen das schafft, dann auch Sie!

BEREITEN SIE SICH AUF TORFALTERNATIVEN VOR

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Heinrich Lösing, Versuchs- und Beratungsring Baumschule (DE)